Henryk Bukowski wurde 1839  im  Familienbesitz in Kaukle geboren. Er studierte in Moskau. Bereits während seiner Studienzeit zeigte er eine große Leidenschaft für Kunstgeschichte und Museumskunde, die später zum Beruf seines Lebens wurde. Er floh vor dem Zaren aus Polen nach Schweden nach der Niederlage des Januaraufstandes 1863/64 an dem er als Soldat teilnahm. Er wurde in der Schlacht von Popielany schwer verwundet. Anscheinend kam er fast ohne Kleidung nach Schweden – nur im Mantel eines russischen Soldaten an. 

Er wurde mit einem Pferdewagen aus seiner Heimatstadt Kaukla nach Riga gebracht, wo er sich (angeblich in einem Haufen aus Zwiebackbroten unter dem Deck eines britischen Dampfschiffes versteckte. Sein Ziel war England, aber ein starker Sturm auf der Ostsee  erschöpfte ihn und er stieg aus dem Schiff in Helsingborg, dem ersten Hafen, zu dem das Schiff fuhr, aus. Das wenig Geld, das er bei sich hatte, erlaubte ihm, nach Stockholm zu reisen und die ersten Tage zu überleben. Die Anfänge im Exil waren schwierig – er erfuhr Hunger und Kälte. Er übernachtete im Nachtlager für Obdachlose mit Kleidung und Schuhen unter dem Kopfkissen, denn er hatte Angst, dass sie ihm gestohlen werden. Später bekam er Arbeit in dem großen Institut für Antike von Hammer. Mehr als 10 Jahre erkundigte er unter schwierigen Bedingungen das Wissen über Antiquitäten. „Seine ausdauerhafte «Żmujdzka – Art», d.h. «Samogitia – Art»wie er es selbst bezeichnete, seine Leistungen und sein tadelloser Charakter machten ihn zu einem Helfer und dann zu einem Manager und Betreuer der Firma. Aus seinen hart verdienten Ersparnissen begann H. Bukowski, eine eigene Sammlung zu erstellen, und bereits 1873 erregten die Aufmerksamkeit von Experten seine bewusst gestalteten Sammlungsgruppen auf der Wiener Ausstellung. Um 1882 gründete er ein eigenes Geschäft. (…) 1886 erschien schon der Katalog Nr. 29 mit dem Titel Samling af Svenskt och Ultändskt Sedelmyntbildad af H. B – i. Es war eine Liste von der riesigen Banknotensammlung aller Art und Herkunft, angefangen von den ersten banknoten aus dem siebzehnten Jahrhundertdie inzwischen verlorengingen bis zu den gegenwärtigen. Der Sammler spendete diese Sammlung an eine schwedische Bank, die nicht über die meisten Exemplare seiner eigenen Papiere verfügte. Diese Gabe von einem Ausländer und gleichzeitig seine Kenntnisse und seine Emsigkeit mit denen er die Sammlung schuf erregten allgemeine Aufmerksamkeit auf ihn. „* 

 

   

Im Laufe der Jahre ist er so reich geworden, dass er Mitbegründer von Nordiska-Museet und Spender fü polnisches Museums in Rapperswil sowie füKrakauer Museen und Bibliotheken war. Zu Beginn seines Aufenthalts in Schweden erhielt er große Hilfe von König Karl XVSpäter baute er seine finanzielle Position auf, indem er Schmuck von der Königin Josefina verkaufte, die das dadurch gewonnene Geld für wohltätige Zwecke ausgab. Henryk Bukowski war der Schöpfer von professionellen Kunstauktionen im Königreich Schweden und Norwegen und der erste Herausgeber der professionell erarbeiteten Auktionskataloge. Mehrere Dutzend Jahre lang arbeitete er wie ein erfolgreiches polnisch-schwedisches Institut. Die Schweden nannten Bukowski  „der Kranke an seiner Heimat“. Dank seiner Aktivitäten, einschließlich der Wohltätigkeitsarbeit, gewann er Respekt für sich selbst und Interesse an der polnischen Kultur. Dank ihm konnte Alfred Jensen Gedichtübersetzungen von den bedeutendsten polnischer Dichtern wie Mickiewicz, SłowackiKrasiński, wie auch von den  anderen polnischen Dichtern veröffentlichen. Er war so bekannt und geschätzt, dass der berühmte, vier Mal für den Nobelpreis nominierte Schriftsteller Stefan Żeromski, ihm eine posthume Erinnerung  gewidmet hat. In Schweden wurde das Buch „Henryk Bukowski Namnet Lever Kvar“ von Michał Haykowski veröffentlicht. 

Die Bukowskis Aktion AB ist derzeit ein rein schwedisches Unternehmen. Nach Bukowskis Tod zog Henryks einzige Erbin, seine in in Stockholm geborene und aufgewachsene Tochter Maria nach Polen. Sie verkaufte das Unternehmen an einen Käufer, der zusätzliches Geld für das Recht, den Namen des Gründers im Namen des Auktionshauses zu behalten, bezahlte. Der erste neue Besitzer war der Bankier Alfred Berg, und der erste Direktor war ein Freund von Bukowski, der Kunsthistoriker Carl Ulrik Palm. Später wechselten aufeinanderfolgende Eigentümer und Direktoren. Aber Bukowskis Name im Namen des Unternehmens ist bis heute unverändert behalten. 

 

Quellen: 
* w: Stefan Żeromski: Elegie i inne pisma literackie i społeczne. Warszawa: Wyd. J. Mortkowicza, 1928, s. 52–60. https://pl.wikisource.org/wiki/Henryk_Bukowski_(%C5%BBeromski) 

Michał Haykowski, Polonia 2/2002 http://polskieslady.se/stockholm%20bukowski.html 
Jacek Bukowskiego http://www.antykibukowski.pl/felietony/zobacz/117.xhtml