Verein „Haus der Sonne unter dem Falken“

Der Ort Starzawa, berühmt durch die Karpfenzucht, familiäre Konnotationen, das Interesse für die Ostpolenregion, die faszinierenden Besonderheiten des polnischen Grenzgebiets und letztendlich seine Herausforderungen, Chancen und Probleme haben Menschen aus verschiedenen Regionen Polens motiviert, den Verein „Haus der Sonne unter dem Falken“ zu gründen.

Das Karpatenvorland (Podkarpacie) ist einer der ärmsten und am wenigstens entwickelten Teile Polens. Gleichzeitig gibt es hier ein außergewöhnliches Kulturerbe und eine fast noch unberührte Natur. Das Grenzgebiet bietet wegen der gegenseitigen Beeinflussung verschiedener Kulturen eine gute Gelegenheit, den internationalen Kulturreichtum ­richtig zu bewerten und einzuschätzen. In der Anknüpfung an die Zeit der K.K.-Monarchie, als es intensive Kontakte zwischen Krakau, Lemberg und Wien gab, wollen wir die Idee der engen Zusammenarbeit der ursprünglichen Bewohner Galiziens – heute in Rahmen der Euroregion Karpaty fortsetzen. In diesem Zusammenhang ist es selbstverständlich, dass die Beziehungen mit der Ukraine eine besonders wichtige Rolle spielen – deswegen haben wir im Namen und im Logo des Vereins einen Falken, der ein Symbol für Grenzostgebiete, auf Polnisch „Kresy“ ist.

„Haus der Sonne“ ist eine Anspielung an das Schaffen des schwedischen Malers Carl Larsson. Unter dem Titel „Haus der Sonne“ erschien im Jahr 1909 sein Album (Bilderbuch), das dem Künstler eine große Popularität in Schweden und im Ausland brachte. In Polen wurde sein Schaffen durch den bedeutenden Fotografiker und Kunstkenner Jan Malisz bekannt gemacht. Viele persönliche und geschichtliche Schicksalsschläge in Malisz’s Leben haben jedoch sein Bestreben zunichte gemacht.

Heute ist in Polen der Name Carl Larsson, der in der Welt für den Vorreiter des skandinavischen Designs gehalten wird, kaum bekannt. Es ist kein Zufall, dass sich der Sitz des Vereins eben in Starzawa befindet. Die hiesige Natur und Landschaft, das Haus an einem Teich erinnern an Sundborn – den Familienbesitz von Carl Larsson. Wir möchten diese günstigen Ortsgegebenheiten hervorheben und nutzen, um hier das Schaffen von Carl Larsson und die skandinavischen Kulturvorbilder zu präsentieren. Gleichzeitig können wir dadurch das Interesse der Skandinavier für Galizien erwecken. Wir haben vor, damit eine Kontaktachse Skandinavien – Karpaten via Galizien herzustellen, weiterhin möchten wir der Abkürzung des historischen Begriffes K.K Kaiser und König eine neue Bedeutung im Sinne von Kulturkulissen verleihen. Wir wollen, dass hier ein Raum für Begegnungen entsteht, der durch zwei Achsen bestimmt wird: durch eine geographische Achse Norden-Süden und eine zeitliche Achse im Sinne von der K.K. Doppeltbedeutung.