Eines der seltenen Ölgemälde aus der Künstlerkolonie Grez-sur-Loing des Malers Carl Larsson ist nach längerem Auslandsaufenthalt nach Schweden zurückgekehrt. Es wurde dem internationalen Publikum vom Kunsthändler Verner Åmell bei TEFAF (The European Fine Art Fair) 2017 präsentiert.
Carl Larsson, A la campagne, Öl auf Leinwand, 1883 Am Anfang seiner Schaffenszeit hatte Carl Larsson eine tragische Zeit des Elends und der Depressionen. Seine Freunde haben ihm empfohlen nach Paris zu gehen, um dort neue Inspiration und Kraft zu finden. Zuerst hat Larsson in Frankreich weitere Misserfolge erlitten, jedoch später geschah eine positive Wende. Er begab er sich in die Künstlerkolonie in Grez-sur-Loing. Der Ort liegt südlich von Paris und im späten 19. Jahrhundert war eine wichtige Kolonie für schwedische und internationale Künstler. Im Frühjahr 1882 zog Larsson auf Einladung des Künstlerkollegen Karl Nordström dorthin und blieb bis 1885 in Grez. Carl hat in Grez seine zukünftige Frau, eine schwedische Künstlerin Karin Bergöö kennengelernt. Geichzeitig erzielte er auch Durchbrüche in seiner künstlerischen Karriere. In Grez Larssons Stil entwickelte sich deutlich, er entfernte sich von dem akademischen Stil und betrieb Freilichtmalerei. Er arbeitete zunehmend mit Aquarellfarben. 1883, dem Jahr, in dem das vorliegende Werk gemalt wurde, markierte der Erfolg des Künstlers, als seine drei Einreichungen an den Pariser Salon stattfanden, und das vorliegende Werk gewann eine dritte Medaillenklasse. Die höchstmögliche Auszeichnung für einen Erstaussteller. Das Interesse am Kauf der Werke kam aus dem französischen Staat, die beiden anderen Arbeiten wurden jedoch letztendlich vom bekannten schwedischen Kunstsammler Pontus Fürstenberg erworben, der ein bedeutender Mäzen und Sammler des Künstlers werden sollte. Auf dem Bild „A la campagne“ wird eine Farmszene im Hinterhof dargestellt. Wir sehen Catherine, eine ältere Frau, die ihre Hühner füttert. Die Farben sind wie in der Realität – der Himmel und das Kleid der Frau blau, die Erde und Hühner bräunlich, die Gebäudewände hellgrau und weiß und das Gras und Gebüsch grünlich. Die Realität wird ohne Verschönerungen dargestellt. Im Hintergrund ist die Pension Laurent zu erkennen, in der Carl Larsson wohnte.
Quelle:
https://www.barnebys.de/blog/kunst/gemalde/ein-vergessenes-gemaelde-von-carl-larsson-bei-der-tefaf-in-m/11727/ http://www.sothebys.com/fr/auctions/ecatalogue/2014/19th-century-european-paintings-l15102/lot.9.html